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Kaffee+ 2018/01 Kaffeemagazin

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Kaffeepause! Nehmen Sie sich eine Auszeit und genießen Sie die neue Ausgabe unseres eMagazins KAFFEE+. Auf 50 Seiten inszenieren wir für Sie in der Winter-Ausgabe 01.2018 den Kult um die braunen Bohnen in seiner schönsten Form. Mit jeder Menge neuen (vollautomatischen) Genuss-Verstärkern für jeden Geschmack und jeden Geldbeutel. Dazu Technik und Trends, Filter und Siebträger, Wissen und Lifestyle, ein Wohlfühl-Menü für die Festtage mit reichlich Kaffeeduft in der Tellermitte und Wohlfühl-Drinks für die Adventszeit. Dazu ein informatives Gespräch mit Barista Stefanie Wolf, Tipps für den Kaffee-Einkauf und ein attraktives Gewinnspiel für Espresso-Liebhaber. Genießen Sie jetzt mit uns die schönsten Seiten des Kaffees, nehmen Sie sich eine Auszeit für Ihren Lieblingskaffee.

16 Kaee+ Sechs bis acht

16 Kaee+ Sechs bis acht Euro sollte man für 250 Gramm Kaffee schon anlegen. Dann ist der Kaee in der Regel schonend geröstet und zeigt Charakterstärke. Stefanie Wolf hat sich das Kaffee-Know-how beim Kölner Kaffee-Papst Michael Gliss erworben. Jahrelang führte die 36-Jährige eine florierende Espresso-Bar in Bergisch Gladbach. Heute arbeitet sie mit viel Herzblut als freiberufliche Barista, kümmert sich auf Messen, Festen und Veranstaltungen um den Kaffee-Nachschub der Gäste. Dabei gibt sie ihr fundiertes Wissen allzu gerne mit einer ordentlichen Prise Charme weiter. Mit dem ersten Kaffee aus dem Vollautomat habe ich ihr Herz indes noch nicht erobert, obwohl das Kilo Bohnen deutlich über 20 Euro gekostet hat. Höllisch heiß ist er, sündhaft stark auch. Aber: Zu spitz, zu säurebetont, ist unser beider Urteil über den Espresso. M: Woran liegt’s? W: Auch wenn alle nach 100% Arabica schreien, sollte man bei einem Kaffee für den Vollautomaten besser zu einer Mischung greifen aus etwa 80 % Arabica und 20 % Robusta greifen. Die Robusta-Bohnen sind kräftiger, haben einen höheren Koffeinanteil, erdige Kerle eben. Vor allem: Der Robusta puffert die Säure perfekt ab. M: Worauf sollte ich beim Kaffeekauf achten? W: Ganz wichtig: Die Sonderangebote aus den Supermärkten und Discountern links liegen lassen. Lieber in kleinen Mengen kaufen, idealerweise bei einem Händler vor Ort. Einen Röster gibt es ja mittlerweile fast in jeder Stadt. Der weiß eben, wovon er spricht, hat zu jedem Kaffee in der Regel auch eine Geschichte über die Herkunft, Anbaubedingungen und die Kaffeebauern parat. Und auch er wird eine Mischung mit 20% Robusta Robusta empfehlen. Denn das gibt dem Kaffee eine kräftige Note. Und wenn es keinen Kaffeehändler vor Ort gibt, gibt es auch online viele Händler, die mit Direktimporten in kleinen, überschaubaren Mengen punkten. M: Auch nach dem Kaffeekauf kann man viele Fehler machen … W: Oh ja, eine ganz wichtig und eiserne Regel: Kaffee gehört weder in den Kühlschrank, noch in eine Vorratsdose umgeschüttet. Denn der Kaffee ist ja kein Wein, der dekantiert werden muss. Hätten Sie gedacht, dass alleine beim Öffnen der Kaffeetüte 10 – 20 % des Aromas futsch sind? Zudem ist Kaffee ein Aromamagnet, ein Sensibelchen, das allergisch auf fremde Gerüche aus dem Kühl- oder Vorratsschrank reagiert. Idealerweise lasse ich den Kaffee in der Originalverpackung und stecke ihn zudem in eine Vorratsdose. Und ich kaufe kleine Mengen, denn Kaffee ist ein Frische-Produkt.

Kaee+ 17 Wir haben die Hardware gewechselt und sind beim Siebträger gelandet. Ein „all in one“-Rundum-Sorglos-Gerät mit eingebauter Kaffeemühle und Milchschaumautomatik. Dass ich mich selbst nicht um das Mahlen und Tampern kümmern muss, beeindruckt die Kaffee-Expertin. „So einfach wie ein Vollautomat, aber mit dem Geschmack, den nur ein Siebträger erreicht“, entfährt es mir freudig. Der Kaffee wird immer frisch gemahlen und der Milchschaum gelingt nach eigenem Geschmack und Gusto vortrefflich. Eigentlich. Denn Wolf moniert die schwache Crema. Also ran ans Mahlwerk und den Mahlgrad nachjustieren. Im zweiten Anlauf konnte ich dann doch ihr Kaffee-Herz erobern. M: Mit Milch oder ohne? W: Immer ohne. Seitdem ich vor vielen Jahren meinen ersten Americano (Espresso mit heißem Wasser verlängert) getrunken habe und seitdem ich regelmäßig Kaffeequalitäten probiere, immer ohne Milch. Kaffee hat mehr Aromen als Wein. Insgesamt wohl über 1.000 – warum soll ich diese mit Milch zudecken? M: Das klingt nach einem echten Genießer … W: Kaffee ist für mich vor allem Genuss. Ich mag zwar den Hype, den es rund um die braunen Bohnen gibt, aber ein „Coffee to go“ ist für mich ein striktes No-Go. Kaffee trinke ich niemals gehetzt zwischen Tür und Angel, da verzichte und schmachte ich lieber … M: Erinnern Sie sich Ihr schönstes Kaffee-Erlebnis? W: Das hat viel mit subjektivem Empfinden und der Umgebung, in der man gerade weilt, zu tun. Ein gekühlter Rosé schmeckt auf dem Dorfplatz in der Provence unter einer Platane an einem Sommerabend anders, als der gleiche Wein in einer Etagenwohnung an einem nasskalten Wintertag. Auf den Kaffee bezogen: Ich bin regelmäßig auf Mallorca, den Handfilter habe ich im Reisegepäck immer dabei. Morgens auf der Terrasse zu sitzen, auf das azurblaue Meer zu schauen und die Ruhe und Harmonie zum Start in den Urlaubstag zu genießen, das ist – immer wieder - mein schönster Kaffee-Moment. Ganz anders bei einer Freundin: Ihr schönstes Kaffee-Erlebnis war bei Sonnenaufgang in der Wüste mit einem Kaffee, der über dem Lagerfeuer gekocht wurde … M: Morgens um 7 Uhr ist die Welt bei Ihnen zumeist aber noch in Ordnung … W: Ja klar. Ich starte morgens um 7 Uhr ganz entspannt mit einer Tasse Kaffee in den Tag. Auch wenn ich natürlich einen Siebträger daheim habe, nehme ich morgens immer den Handfilter. Das ist ein Moment, den ich bewusst zelebriere. Olfaktorisch ist das Kaffee-Aroma für mich großes Kino. Kaee ohne Stecker: Morgens muss es der Porzellanfilter sein.