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Kaffee+ 2019/01 Kaffeemagazin

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Nehmen Sie sich eine Auszeit und tauchen Sie in die Welt unseres Kaffeemagazins Kaffee+ ein. Auf 70 Seiten inszenieren wir für alle Espresso-Liebhaber und Milchschaum-Schlürfer den Kult um die braunen Bohnen in seiner schönsten Form. Mit neuen Genuss-Verstärkern aus allen Kategorien (Vollautomaten und Siebträger, Kapsel- und Pad-Geräte sowie Filtermaschinen, die sich – mit Top-Technik wie Schwallbrühverfahren oder integrierter Mühle – weiterhin großer Beliebtheit erfreuen).

36 Kaee+ Kaee+ 37 Was

36 Kaee+ Kaee+ 37 Was war der Initialfunken für die Gründung von „Die Kaffee“? Nachdem ich in den 1990er Jahren nach Deutschland gekommen bin, habe ich verschiedene Jobs gemacht, auch in der Gastronomie. Irgendwann habe ich in einer Kaffeebar gearbeitet und habe so nach und nach die Liebe zum Kaffee entdeckt. 2010 habe ich mich dann entschlossen an den Deutschen Baristameisterschaften teilzunehmen. Das hat meine Leidenschaft richtig entfacht. Ich bin im Anschluss beruflich zu einem Kaffeeröster gewechselt, um auch diesen Teil von der Kaffeeverarbeitung zu lernen. Schnell wurde mir klar, dass ich meine eigenen Vorstellungen eigentlich nur in der Selbständigkeit umsetzen kann. Da ging es dann ganz fix. Zwischen der ersten Idee und der Eröffnung lagen nicht mal fünf Monate. Welche Wirkung hat der Kaffee-Genuss auf Sie ganz privat? Wenn ich einen gut zubereiteten Kaffee trinke, ist das in erster Linie einfach Genuss – mit der Nase und mit der Zunge. Es freut mich, die unterschiedlichen Aromen zu schmecken. Ich stelle mir vor, wo und wie der Kaffee angebaut wurde. Manchmal mache ich eine richtige Weltreise im Kopf. Manche sagen, sie vertragen Kaffee aufgrund der Säure nicht … Die Säure, die oft für die Unverträglichkeit verantwortlich gemacht wird, ist die Chlorogensäure. Ich rate den Kunden, Kaffee vom handwerklichen Kleinröster zu probieren. Durch die längere Röstdauer wird die Chlorogensäure stärker abgebaut, so dass es durchaus sein kann, dass dieser Kaffee besser vertragen wird. Es kann aber auch sein, dass jemand eine bestimmte Kaffeevarietät nicht verträgt. Mein Rat: Verschiede Sorten probieren und sich fachkundig beraten lassen. Andere möchten das Koffein meiden? Macht das bei Kaffee Sinn? Wer Kaffee als Wachmacher benutzt, für den gehört Koffein natürlich dazu. Aber es gibt mittlerweile tolle entkoffeinierte Sorten, die gar nicht fade schmecken. Wir haben zwei verschiedene entkoffeinierte Kaffees im Angebot, einen etwas milderen und einen kräftigeren. Für mich als Weinkenner ist das Wissen der Sommeliers, vor allem ihre Gabe, Weine sensorisch zu beschreiben große Kunst. Bei rund 1000, vor allem flüchtigen Aromen, dürfte der Barista-Job noch schwerer sein … Ich würde nicht sagen schwerer, ich würde sagen spannend. Sogar sehr spannend. Mit dem Kaffee ist es tatsächlich ähnlich wie mit Wein, was die Vielzahl der Aromen angeht. Auch hier entscheiden die Kaffeevarietäten, die Anbauhöhe, der Boden, die Lage und die Aufbereitung über die Aromen, die im Kaffee stecken. Ein großer Unterschied ist aber, dass man diese Aromen durch die Röstung und Zubereitung noch „herausarbeiten“ muss oder auch zerstören kann. Deshalb schmeckt auch der gleiche Rohkaffee von zwei unterschiedlichen Röstern nicht gleich. Was ist Ihr ganz Lieblingskaffee? Mein Lieblingskaffee ist mein „100% Robusta“. Der Robusta ist nicht sonderlich komplex, aber zum einen mag ich das würzig-erdige an diesem Espresso. Und zum anderen begleitet mich der 100% Robusta bereits seit meiner Eröffnung. Ich wollte mich damals gegen den Trend stellen, dass nur 100% Arabica ein Qualitätsmerkmal ist, und habe einen reinen Robusta angeboten. Das ist angenommen worden und der Kaffee ist heute einer meiner Bestseller. Wie begleitet Sie Kaffee durch den Tag? Da gibt es für mich keinen Standard. Morgens starte ich den Tag meistens zu Hause mit einem Kaffee aus dem Vollautomaten. Wenn ich im Geschäft bin, trinke ich am Morgen meist ein bis zwei Espressi, ich muss ja die Maschine und die Mühle einstellen. Und wenn wir einen schönen Filterkaffee haben und ich die Zeit finde, gibt es davon nachmittags auch einen. Wie bereite ich mir den perfekten Kaffee zu? Was mache ich, wenn mir nur ein kleines Budget zur Verfügung steht? Lieber Porzellanfilter und dann in die Kaffee-Qualität investieren? Wenn es nicht Cappuccino oder Latte Macchiato sein muss, auf jeden Fall! Nicht nur, dass das mit einem kleinen Budget machbar ist, sie liegen damit auch voll im Trend. Filterkaffee ist seit einiger Zeit groß im Kommen. Wenn Sie das Geld dann in gute Filterkaffees vom Kleinröster investieren, können Sie tolle Geschmackserlebnisse haben, die Sie so nicht mit Kaffee in Verbindung bringen würden. Kaffee-Convenience-Lösungen, vor allem gekapselt, sind immer noch sehr gefragt. Woran liegt das? Bei Pads hält sich meine Begeisterung in Grenzen. Beim bekanntesten Kapselsystem muss ich gestehen, dass das Resultat nicht schlecht schmeckt. Die hohe Nachfrage liegt meiner Meinung in der praktischen Zubereitung. Zum anderen ist das auch eine Sache des vermittelten Lifestyles.