kaffee+-2022-Ausgabe-Herbst

36 Kaee + „In erster

36 Kaee + „In erster Linie bedeutet Kaff für mich Emotionen, Leidenschaft und Genuß “, Angelo Luce. Fotos: G. Wagner, Groupe SEB

Kaee + 37 „Kaff ist Entspannung, für Kopf und Sle …“ Angelo Luce ist Produktmanager für den Bereich Beverage mit Fokus Kaffeevollautomaten und Breakfast bei der Groupe SEB (u.a. Krups, Rowenta, Tefal) in Frankfurt. Im Interview mit KAFFEE+ Chefredakteur Matthias M. Machan spricht der 45-jährige Familienvater über sein morgendliches Kaffeeritual, was für ihn den perfekten Espresso ausmacht, über die Technik der Brühgruppen und warum er sich gerne mit Leonardo da Vinci und Helmut Schmidt auf einen Kaffee treffen würde. Sind Sie heute Morgen mit einem Kaffee in den Tag gestartet? Morgens bin ich doch eher sehr deutsch unterwegs und nicht so ganz, wie man es angesichts meiner italienischen Wurzeln vielleicht annehmen würde. Das heißt, es muss eine ordentlich große Tasse Kaffee sein, die ich noch im Halbschlaf per Knopfdruck aus meinem Vollautomaten ziehe. Wenn man sich beruflich das ganze Jahr mit dem Thema Kaffee & Kaffeemaschinen beschäftigt, welche Rolle spielt da das Thema Kaffee privat? Kaffee spielt schon immer eine große Rolle in meinem Leben. Schon als kleiner Junge durfte ich ab und zu meine große Milch mit einem kleinen Löffel Espresso „tunen“. Kaffee bedeutet für mich, morgens genussvoll in den Tag zu starten, das hat schon was von einem Ritual. Mittags geht es weiter mit dem kleinen Espresso oder Ristretto nach einem leckeren Essen. In erster Linie bedeutet Kaffee für mich Emotionen, Leidenschaft und Genuss. Schön, wenn man sich dann auch beruflich vollkommen diesem Thema widmen darf und immer wieder Maschinen mitentwickelt, die das Beste aus jeder Bohne herausholen. Welche Rolle spielt der Kaffee in der italienischen Heimat und welche Spezialitäten sind in Italien en vogue? Natürlich gehört der italienische „Café“ zum Kulturgut! Kaffee ist in Italien nicht nur ein Getränk, sondern ein Lebensgefühl. Ständig und überall wird bei einem kurzen, gemütlichen Gespräch ein Café getrunken. Und mit „Café“ ist in Italien der Espresso gemeint. Der geht immer – übrigens zu jeder Tages- und Nachtzeit. „Ci facciamo un‘ café?“ – sehr gern und überall gehört: „Gehen wir einen Kaffee trinken?“ Der Espresso ist unangefochten das Lieblingsgetränk, im Sommer auch mal gerne als Kaltgetränk serviert. Für mich ein Stück Kulturgut: die italienischen Espressobars wie ich sie aus Bari, Brindisi oder Lecce kenne. Auf die Schnelle einen Espresso im Stehen, die Männer in Dreierreihen vor dem Tresen. Gibt es hierzulande vergleichbares? In der Tat ist es das angesprochene Lebensgefühl. Das hat auch ein Stück weit mit der Tradition zu tun, denn der Italiener frühstückt selten zu Hause wie wir das in Deutschland kennen. Er geht in die Bar, trinkt einen Espresso und isst ein Cornetto, macht Small Talk mit dem Barista und blättert in der Gazzetta dello Sport. Schwierig, das nach Deutschland zu importieren – aber ich finde die Kaffeekultur hierzulande hat sich sehr positiv entwickelt und es gibt viele schöne Kaffeebars. Als Beispiel kann ich gerne auf die Celebre Bars verweisen die es mittlerweile in Stuttgart, München und Frankfurt gibt und von unserem Partner-Barista Corrado Celebre geführt werden. Wie ist Ihre Kaffeemaschinen-Ausstattung daheim? Ich habe tatsächlich drei verschiedene Kaffeemaschinen zu Hause. Wie bereits gesagt brauche ich morgens im Halbschlaf eine einfach zu bedienende Kaffeemaschine. Und da habe ich mit meinem Krups Kaffeevollautomaten natürlich den richtigen Partner: Ich wähle einfach auf dem Touchscreen meinen Lieblingskaffee und drücke nur eine Taste – fertig. Mittags muss es dann ein ordentlicher Ristretto sein und wenn ich den zelebrieren möchte, weil ich ein paar Minuten mehr Zeit habe, dann wird dieser an der Virtuoso Siebträgermaschine, auch von Krups, zubereitet. Und aus Nostalgiegründen habe ich immer noch eine Mokkakanne für den Herd, ganz klassisch, übrigens vor Jahren auf dem Markt in meiner Heimatstadt Bari gekauft. Was ist Ihr Lieblingsplatz für den Kaffee daheim? Im Sommer am liebsten auf der Terrasse. Da brauche ich nicht viel, um richtig schön entspannen zu können. Und im Winter auf dem Sofa vor dem Kamin mit einem guten Buch – hört sich kitschig an, aber ich liebe es!